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1. In Kürze 2. Messprinzip im Modus SPLIT 3. Handlungsanweisungen gemäß Gebrauchsanweisung 4. Weiterführende Informationen



Ternica ProVida 2000 modular

Messmodus SPLIT


In aller Kürze ...

Die Gebrauchsanweisung beschreibt neben den Verfahren „AUTO 1“ und „AUTO 2“ auch die manuell aufzuführenden Verfahren „MAN“ und „SPLIT“. Das SPLIT-Verfahren sieht vor, eine Durchschnittsgeschwindigkeit mit einem Nachfahrvorgang an Hand getrennter Weg- und Zeitmessung nach der Art von MAN-Messungen zu bestimmen. Im Unterschied zum MAN-Verfahren kann der SPLIT-Messvorgang mehrfach durchgeführt werden, wobei die Wegstrecken und Zeiten intern summarisch fortgeführt werden. Am Ende der mehrfach durchgeführten Messungen werden die Gesamtfahrstrecke und die Gesamtfahrzeit resultierend aus den Teilmessstrecken angezeigt und zu einer Durchschnittsgeschwindigkeit verrechnet.

Um die im Standardverfahren AUTO 2 notwendige Abstandskonstanz zu eleminieren, muss für jede der Teilmessstrecken die Wegmessung getrennt von der Zeitmessung zwischen zwei immer neu festzulegenden Fixpunkten an oder auf der Fahrbahn durchgeführt werden.
Für jeden Messanfang ist zuerst die Zeitmessung zu starten, wenn das zu messende i.d.R. vorausfahrende Fahrzeug den ersten Fixpunkt (markanter im Video erkennbarer Anfangspunkt) erreicht hat. Nachfolgend muss der Messbeamte die Wegmessung starten, wenn der Einsatzwagen denselben ersten Fixpunkt erreicht hat.
Für das Messende in jeder Teilmessstrecke ist die Zeitmessung zu stoppen, wenn das zu messende i.d.R. vorausfahrende Fahrzeug einen zweiten Fixpunkt (markanter im Video erkennbarer Endpunkt) erreicht hat. Ebenso muss der Messbeamte die Wegmessung stoppen, wenn der Einsatzwagen denselben zweiten Fixpunkt erreicht hat.
Damit wird vom Einsatzwagen mit der geeichten Wegmessung jede Teilmessstrecke zwischen den jeweiligen beiden Fixpunkten bestimmt, während die Zeit für diese Strecke vom ersten zum zweiten Fixpunkt durch die Zeit des Tatfahrzeuges für das Durchfahren derselben Teilmessstrecke bestimmt wird.

Infolge der individuellen Feststellungen für das Erreichen der jeweiligen Fixpunkte durch das Tatfahrzeug und den Einsatzwagen entstehen bei jeder Teilstrecke vier manuelle Fehler, die nicht vom Verkehrsfehler der Weg- und Zeitmessung abgedeckt sein können. Mit jeder Teilmessstrecke entstehen vier Zufallsfehler.


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2. Messverfahren SPLIT

Die Betriebsart SPLIT ist in der Bedienung der Anlage mit der Betriebsart MAN identisch, stellt aber über die Möglichekeit der Durchführung mehrerer aufeinanderfolgernder Messsequenzen eine Ergänzung dar. Dieser Messmodus wird in der Praxis seltenst eingesetzt. In der Regel werden die Zeit- und Wegmessungen synchron ausgelöst, wobei dann seitens des Messpersonals faktisch der Messmodus AUTO2 - mit den entsprechenden Konsequenzen der Messanforderungen - realisiert wird.

Die Geschwindigkeit wird durch eine Wegmessung zwischen zwei erkennbaren Fixpunkten an oder auf der Fahrbahn und durch die Zeitmessung für das Durchfahren des zu messenden Fahrzeuges genau dieses Weges zwischen den zwei erkennbaren Fixpunkten in jeder Messsequenz ermittelt. Es wird eine Durchschnittsgeschwindigkeit über alle Sequenzen ausgegeben.

Jede Messsequenz beginnt mit dem Start der Zeitmessung. Dabei soll sich das Tatfahrzeug auf Höhe einer markanten Stelle der Fahrbahn befinden. Hat das Messfahrzeug konkret diese Stelle augenscheinlich erreicht, soll die Wegstreckenmessung gestartet werden.
Nach dem Verstreichen einer angemessenen Fahrtdauer wird ein zweiter markanter Fixpunkt gesucht und festgelegt. Erreicht das Tatfahrzeug augenscheinlich diesen Fixpunkt, soll die Zeitmessung gestoppt werden. Nachfolgend erreicht das Messfahrzeuge diesen zweiten Fixpunkt. Die Wegstreckenmessung ist zu stoppen.

Mit dieser Vorgehensweise wird für das Tatfahrzeug der Zeitbedarf für die Fahrt zwischen den beiden Fixpunkten gemessen, während das Messsfahrzeug die Distanz zwischen diesen Punkten vermisst. Die Grundlage dafür ist eine hinreichend genaue Zuordnung zwischen den Fixpunkten und der Position des Tat- und Messsfahrzeuges.
Diese getrennten Messungen von Zeit und Wegstrecke erübrigen einen nahezu exakt konstanten Nachfolgeabstand des Messfahrzeuges zum Tatfahrzeug. Diesem Vorteil des Messmodus steht der Nachteil gegenüber, dass das Messpersonal für jede Messsequenz vier Bedienhandlungen mit den entsprechenden Reaktionsstreuungen und Wahrnehmungen vornehmen muss. Es entstehen daher vier zufällige Messfehler, wobei die Fehler der Wegstreckenmessung, d.h. der Zuordnung der Fixpunkte zum Messfahrzeug, im Video und damit auch im Gutachten kaum prüfbar sind.

Das nachfolgende Video soll dazu nochmals die Vorgehensweise einer SPLIT-Messung für eine Messsequenz anahnd eines realen Tatvideos veranschaulichen.

Abbildung 1

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3. Handlungsabfolge

Die Gebrauchsanweisung des Messsystems ProVida 2000 modular enthält für amtliche Messungen eine Aufstellung für eine konkrete Handlungsabfolge zur Einstellung der Betriebsart sowie der Auslösung von gültigen / verwertbaren Messungen. Im Einzelnen enthält die aktuelle Fassung die nachfolgend aufgeführten Anweisungen:

  • Betriebsart SPLIT im Menü einstellen
  • Starten der Zeitmessung, wenn das Tatfahrzeug eine erste Markierung (Fixpunkt an / auf der Fahrbahn) erreicht hat [weiße Taste]
  • Starten der Wegstreckenmessung, wenn das Einsatzfahrzeug diese erste Markierung (Fixpunkt an / auf der Fahrbahn) erreicht hat [rote Taste],
  • Stoppen der Zeitmessung, wenn das Tatfahrzeug eine zweite Markierung (2. Fixpunkt an / auf der Fahrbahn) erreicht hat [weiße Taste],
  • Stoppen der Wegstreckenmessung, wenn das Einsatzfahrzeug diese zweite Markierung (2. Fixpunkt an / auf der Fahrbahn) erreicht hat [rote Taste],
  • Speichern des Geschwindigkeitswertes [gelbe Taste].

Bei einer weiteren Messstrecke sind die vorgenannten Handhabungsschritte zu wiederholen. Nach zwei oder mehr Teilstrecken kann dann das Speichern des Endergebnisses mit der gelben Taste erfolgen.

Der Abstand zum betroffenen Fahrzeug muss nicht zwingend konstant gehalten werden, weil für die Strecke zwischen den beiden markanten Punkten die Messzeit durch das betroffene Fahrzeug und der Messweg vom Messwagen bestimmt wird. Eine Geschwindigkeitsangleichung an das zu messende Fahrzeug ist ebenfalls nicht erforderlich.

Eine Messung mit synchronem Starten und Beenden eines Messvorganges entspricht dem Messmodus „AUTO 2“, bei dem der Anfangs- und Endabstand konstant zu halten ist.


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4. Weitere Informationsquellen